Arbeiten zur Hauptuntersuchung am Zug 479/879 603 Teil 1

Bereits seit einigen Wochen wird an den Fahrzeugen 479/879 603 nun an der anstehenden Hauptuntersuchung gearbeitet. Vor sieben Jahren hatten wir diese Arbeiten fremd durchführen lassen. Um so weit wie möglich Kosten zu sparen sind wir diesmal gezwungen diese Arbeiten in Eigenregie durchzuführen. Der Zustand der Fahrzeuge erlaubt es die Arbeiten weitgehend im eigenen BW durchzuführen. Bei schönem Wetter wird da auch der Bahnsteig schnell zur Werkbank. So heist es dann mal nicht "Was der Fahrgast nicht sieht", sondern "Was der Fahrgast sieht". Nur spezielle Arbeiten wie zum Beispiel das Aufarbeiten der pneumatischen Bremsteile oder defekter Puffer müssen der zu erbringenden Nachweise wegen außer Haus in Fachwerkstätten erfolgen. Teilweise kommen auch Prüfingeneure zu uns um zum Beispiel die Achswellen zu überprüfen. In den vergangenen Wochen wurde ein Großteil der mechanischen Bremsanlage auseinandergebaut. Ein Teil wurde über die Wintermonate zusammen mit den Teilen des zweiten Zuges sandgestrahlt. Diese Teile befinden sich in der Aufarbeitung. Auch hier sind diverse Buchsen und Bolzen zu erneuern. Hinzu kommt nun der übrige Teil welcher noch nicht ausgebaut worden ist. Es ist alles zu zerlegen und zu reinigen.  Anschließend sind die die beweglichen Verbindungsteile sprich Bolzen und Buchsen zu vermessen um die vorhandenen Spiele zu ermitteln. Sind sie außer der Werkstoleranz ist ein Austausch von Nöten. So manche Überraschung offenbart sich dabei trotz nicht allzugroßer Laufleistungen unserer Fahrzeuge. Da wir leider über keine eigene Drehbank verfügen spielt auch hier wieder die Strausberger Firma GSI wieder eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Sollmaße. Derweilen befinden sich die Bremszylinder und die Bremsgestängesteller zur Aufarbeitung im AW Eberswalde. Nachfolgend zu sehen sind Teile der Feststellbremse des Steuerwagens. Beim Ausbau offenbarte sich wieder einmal auch warum die DDR pleite gehen musste. Es wäre kaum möglich ein einzelnes defektes Teil auch mal zwischendurch zu erneuern ohne nicht alles vollständig zerlegen zu müssen. Arbeitskräfte waren ja genug vorhanden. Nunja hier spielt es jetzt auch keine Rolle mehr.

ein Teil der Feststellbremsmechanik dreckig und mit verharztem Fettdie Feststellbremsmechanik nach der Reinigung

 

 

 

 

 

 

Bremsmechanik mit Nachstelleinrichtung

Auch die elektrischen Komponenten sind zu überprüfen und ggfs. instand zu setzen. So wurde in der vergangenen Woche der Stromabnehmer aufgearbeitet und die Dachausrüstung auf mögliche Schäden hin untersucht. Dazu ist leider kein Foto vorhanden. Es folgen dann die Fahrschalter, die Fahrmotoren und auch die Verkabelung. Das wird eventuell ein Thema des nächsten Beitrages zu diesem Thema.